Was ist eigentlich ein „Karkwieser“?
Die Bergstedter Karkwieser trifft man etwa von Ostern bis zum Oktober an, und zwar nur sonntags von 15 bis 17 Uhr. Dabei handelt sich weder um eine seltene Vogelart noch hat es mit einer Wiese zu tun: Karkwieser ist Plattdeutsch und bedeutet „Kirchen-Erklärer“.
Ingrid Geest, die sich in vielen Bereichen unserer Gemeinde ehrenamtlich engagiert hat, hatte im Jahr 2000 die Idee, unsere schöne Kirche außerhalb der Gottesdienste zu öffnen. Gerhart Zell und unser leider im Mai verstorbener ehemaliger Pastor Wolfgang Wunnenberg gehörten von Anfang an mit zum Karkwieser-Team, das 2019 in der 20. Saison die Kirche öffnet. Sonntags kommen oft Ausflügler aus anderen Stadtteilen vorbei, Familien auf einer Radtour oder Kunden, die sich nebenan ein Eis gekauft und das Schild „offen“ vor der Kirchentür gesehen haben. Sie betreten die im Sommer angenehm kühle Kirche und staunen über die ruhige Atmosphäre. Viele Besucher schätzen das Alter der Kirche auf 100, vielleicht 150 Jahre – 800 oder mehr Jahre können sie sich gar nicht vorstellen. Kinder staunen über den Taufengel, der von oben bis zu ihnen herab kommt. Die sechs Karkwieser erklären die Kirche und was man in ihr entdecken kann – die Bedeutung der Weihekreuze, die 400-jährige Bibel, die Texte an der barocken Holzdecke und was es sonst noch zu staunen gibt. Wer einfach die Stille des Ortes erleben oder zu einem Gebet kommen möchte, kann das ungestört tun. In dieser Saison gibt es bis zum 20.Oktober Gelegenheit dazu.
Der Heimatring Bergstedt würdigt die Arbeit der ehrenamtlichen Karkwieser für ihre Verdienste um unseren Stadtteil, indem er die Gruppe der Karkwieser mit dem Ehrentitel „Bergstedter Ehrenvogt 2019“ ausgezeichnet hat.
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